Rufen Sie mich unverbindlich an und erhalten Sie eine erste, kostenlose Beratung.

+49 (0) 30 229 087 200

Energiemanagement nach ISO 50001

Energiemanagement nach ISO 50001 hilft Unternehmen dabei, ihre energiebezogene Leistung (englisch: "energy performance") fortlaufend zu verbessern, die Energieeffizienz zu erhöhen und damit massive Kosteneinsparungen zu realisieren. Methodisch wird dies durch Erfassung aller Energieflüsse und dem Festlegen technischer und organisatorischer Maßnahmen umgesetzt. Bestimmte Unternehmen können mit der Einführung der ISO 50001 Steuer- und andere Entlastungen erhalten. Für Energie Audit pflichtige Unternehmen stellt ein Energiemanagementsystem eine interessante Alternative dar.

 
Als zertifizierter Energiemanagement-Auditor und Fachkundiger in Sachen Energieeffizienz mit langjähriger Erfahrung als Berater begleite ich Sie gern während des gesamten ISO 50001-Zertifizierungsverfahrens bis zur Zertifikatserteilung und darüber h…

Als zertifizierter Energiemanagement-Auditor und Fachkundiger in Sachen Energieeffizienz mit langjähriger Erfahrung als Berater begleite ich Sie gern während des gesamten ISO 50001-Zertifizierungsverfahrens bis zur Zertifikatserteilung und darüber hinaus.

 
zertifizierter_Auditor_breit.png

Gründe für Energiemanagement nach ISO 50001:2018

Deutschland hat es sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2050 die Hälfte seines bundesweiten Primärenergieverbrauchs im Vergleich zum Jahr 2008 zu senken. Um dies zu gewährleisten sind neben der steigenden Energieeffizienz in den privaten Haushalten vor allem die Unternehmen gefragt. Ein systematisches Energiemanagement trägt dazu bei, eine kontinuierliche Verbesserung der energiebezogenen Leistung in Ihrem Unternehmen oder Ihrer Organisationen zu gewährleisten.

  • Energiemanagement verschafft eine gute Übersicht über das Unternehmen und dessen Abläufe. Mit der Analyse der eigenen Energieflüsse (Energieverbraucher, Energiequellen und Energieeinsatz) sowie dem daraus resultierenden Überblick über alle Prozesse und Verbräuche kann ein Unternehmen eine systematische Verbesserung der Effizienz sowie eine Optimierung spezifischer Prozesse erwirken. Zum Beispiel können „Energiefresser“ identifiziert und damit Einsparungspotenziale aufgedeckt werden.

  •  Aus diesem Bewusstsein und dieser Transparenz heraus können Unternehmen aus deren Folge schneller und zielgerichteter sogar auf Veränderungen reagieren, die nichts mit Energiemanagement zu tun haben. So kann auch bei Mitarbeitern, Kunden, Lieferanten und Partnern das Bewusstsein für Ressourceneffizienz geschaffen oder gestärkt werden.

  • Energie sparen heißt meistens auch Energiekosten sparen. Der wirtschaftliche Aspekt von Energiemanagement ist eklatant und übertrifft den ROI der Einführungskosten meistens deutlich. Indem Sie Ihre Energiekosten senken sichern Sie sich so entscheidende Wettbewerbsvorteile.

  • Eine andere Art Energiekosten ist die Emission von Treibhausgasen. Durch mehr Energieeffizienz leisten Sie einen entscheidenden Beitrag zur Reduzierung der CO2-Emissionen und verbessern Ihre Energiebilanz.

  • Mit einer ISO 50001 Zertifizierung demonstrieren Sie der Öffentlichkeit Ihr Energiebewusstsein und tragen so entscheidend zum positiven, umweltfreundlichen Image Ihres Unternehmens bei. Dies steigert das Vertrauen zu allen Stakeholdern, Kunden und Investoren.

  • Energie und Steuern sparen: Der Gesetzgeber fördert das Engagement von Unternehmen auch in finanzieller Hinsicht, ob mit dem Spitzenausgleich nach Energie- und Stromsteuergesetz, der Besondere Ausgleichsregelung (BesAR) nach § 63 ff EEG 2017 oder gezielten Fördermöglichkeiten. (mehr unter Fragen und Antworten)

  • Unternehmen die Energie Audit pflichtig sind, können auf das Energieaudit der BAFA verzichten wenn Sie ein Energiemanagementsystem unterhalten

Ablauf der Energiemanagement Zertifizierung

Generelles Ziel eines Energiemanagementsystems (EnMS) ist es, durch Planung, Steuerung, Überwachung und Verbesserung (Plan – Do – Check – Act) alle betrieblichen Maßnahmen in Richtung Energieeffizienz auszurichten.

Von besonderer Wichtigkeit ist es, alle Beteiligten, vor allem die Mitarbeiter aktiv in die Organisation einzubinden um damit deren „Vor-Ort-Wissen“ besser zu nutzen.

Bei dem folgenden Ablauf würde ich Sie unterstützen:

  1. Kick-Off-Workshop: Einführung in das Energiemanagement und erste Besprechung des Projektes, Erarbeitung von einer Energiepolitik und möglicher Einflussfaktoren.

  2. Einholen von Angeboten bei Zertifizierungsunternehmen für die akkreditierte Durchführung des Verfahrens

  3. Struktur-Analyse: u.a. Definition des Geltungs- und Anwendungsbereichs und Identifizierung der Assets (Aufbau-Organisation und Gerätschaften/Infrastruktur) Erste Analyse der wesentlichen Energieträger und Verbraucher

  4. Gap-Analyse: u.a. Untersuchung der Abweichungen des Ist-Zustands vom Soll-Zustand, d.h. Ermittlung des Umsetzungsgrades der Anforderungen der ISO 50001 inklusive Durchführung eines internen System-Audits mit ersten Korrekturmaßnahmen im Auditbericht.

  5. Konzeption: u.a. Definition fehlender Prozesse sowie notwendiger spezifischer Maßnahmen; Erstellung des Umsetzungsplans und der Dokumentation (inklusive Festlegung von Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten, Verfahrens- und Prozessbeschreibungen, Formblätter, Checklisten, Beurteilung der Beeinflussbarkeit von Energieeffiziensmaßnahmen und Definition von möglichst quantitativen Energieziele und Maßnahmen, gekoppelt mit Energie-Leistungsindikatoren (EnPIs)

  6. Umsetzung: u.a. Implementierung und Umsetzung der definierten Prozesse; Nutzung von Dokumenten etc.

  7. Erstzertifizierungs-Audit durch die Zertizierungsgesellschaft: Überprüfung der Dokumentation und Demonstration der praktischen Anwendung der Norm

  8. Zertifikatserteilung

  9. Jährliche Überwachungsaudits (im ersten und zweiten Jahr nach der Erstzertifzierung)

  10. Re-Zertifizierung vor Ablauf von drei Jahren

Fragen & Antworten ISO 50001 Zertifizierung

Welche Fristen sind zu beachten?

  • Seit dem 14. Oktober 2017 sind alle Zertifizierungsstellen verpflichtet, die darin festgelegten Vorgaben umzusetzen, d. h. alle Erstzertifizierung- und Rezertifizierungsaudits müssen ab diesem Zeitpunkt auf Grundlage der neuen Anforderungen durchgeführt werden. Überwachungsaudits sind von dieser Regelung nicht betroffen. Für bestehende Zertifizierungen gibt es einen Übergangszeitraum bis zum jeweiligen Ablaufdatum der Zertifikate.

  • Ab 20. August 2021 müssen Unternehmen auf die neue Norm-Revision ISO 50001:2018 umgestellt sein - Zertifikate nach der alten Norm verlieren ihre Gültigkeit.

Was ist der Unterschied zwischen Energieaudit und Energiemanagementsystem Audit?

Das Energieaudit ist nur für Unternehmen erforderlich welche einen extrem hohen Energieverbrauch zu verzeichnen haben und wird von der BAFA verpflichtend durchgeführt. Ein Audit im Rahmen des Energiemanagementsystems wird von akkreditierten Zertifizierungsgesellschaften durchgeführt und kann im Rahmen der ISO 50001 in Verbindung mit anderen Managementsystem Normen wie der ISO 9001 geschehen.

Welche Unternehmen müssen Energiemanagement betreiben?

Ein Energiemanagementsystem nach ISO 50001 ist grundsätzlich in allen Unternehmen, unabhängig von Größe und Branche, möglich. Unternehmen, die einen jährlichen Energieverbrauch von 500.000 kWh überschreiten, müssen sich seit der Umsetzung der europäischen Richtlinie 2012/27/EU im Energiedienstleistungsgesetz (EDL-G) im Jahr 2015 regelmäßig einem Energieaudit der BAFA unterziehen.

Als Alternative zu diesem Energieaudit steht es diesen Unternehmen frei ein Energiemanagementsystem nach ISO 50001 oder ein Umweltmanagementsystem nach der europäischen EMAS-Verordnung einführen. Dies ist vor allem dann ratsam, wenn im Unternehmen ohnehin bereits ein Managementsystem besteht, wie bspw. ISO 9001, ISO 14001, ISO 45001 o.ä.

Welche Förderungen gibt es für die ISO 50001?

Neben dem Spitzenausgleich nach Energie- und Stromsteuergesetz gibt es auch die Besondere Ausgleichsregelung (BesAR) nach § 63 ff EEG 2017 sowie weitere gezielte Fördermöglichkeiten.

ISO 50001 und das Erneuerbare-Energien-Gesetz:

Besondere Relevanz hat die Einführung eines Energiemanagementsystems für energieintensive Unternehmen. Auf der einen Seite besteht für sie das größte Potenzial für Energie- und Kosteneinsparungen. Auf der anderen Seite sind sie es, die momentan am meisten von Vergünstigungen profitieren können. So müssen energieintensive Unternehmen des produzierenden Gewerbes, die nach EMAS oder ISO 50001 zertifiziert sind, unter bestimmten Bedingungen nur eine stark begrenzte EEG-Umlage zahlen. Um die Vergünstigung der so genannten besonderen Ausgleichsregelung in Anspruch nehmen zu können, müssen die Unternehmen beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle einen Antrag stellen. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle hat Merkblätter auf seiner Website veröffentlicht.

ISO 50001 und Spitzenausgleich: Auf Antrag bei der zuständigen Zollverwaltung können energieintensive Unternehmen des produzierenden Gewerbes ihre Strom- und Energiesteuerlast über den sog. Spitzenausgleich senken. Dafür müssen sie nachweisen, dass sie im betreffenden Jahr ein Energiemanagementsystem nach der ISO 50001 oder ein Umweltmanagementsystem nach der europäischen EMAS-Verordnung betreiben bzw. betrieben haben. Kleine und mittlere Unternehmen können auch ein alternatives System zur Verbesserung der Energieeffizienz betreiben. Weitere Informationen zu den Antragsvoraussetzungen, zum Antragsverfahren und der Nachweisführung stellt die Generalzolldirektion auf ihren Webseiten bereit.

Welche Hilfestellungen zur Umsetzung gibt es?

  • Der Leitfaden „Energiemanagementsysteme in der Praxis – Vom Energieaudit zum Managementsystem nach ISO 50001“ vom Umweltbundesamt und dem Bundesministerium für Umwelt soll Organisationen jedweder Art, Größe und Branchenzugehörigkeit bei der Implementierung eines Energiemanagementsystems nach der ISO 50001 unterstützen.

  • ISO 50004:2014 Energiemanagementsysteme – die Anleitung für die Umsetzung, Aufrechterhaltung und Verbesserung eines Energiemanagementsystems zeigt einen systematischen Ansatz, um eine fortlaufende Verbesserung im Energiemanagement zu erreichen.

  • ISO 50006:2014 Energiemanagementsysteme - Messung der energiebezogenen Leistung unter Nutzung von energetischen Ausgangsbasen (EnB) und Energieleistungskennzahlen (EnPI) – die Allgemeinen Grundsätze und Leitlinien bieten praktische Hinweise, wie die Anforderungen der ISO 50001 zu erfüllen sind und damit eine bessere Energieeffizienz zu erreichen ist.

  • ISO 50015:2014 Energiemanagementsysteme - Messung und Überprüfung der energiebezogenen Leistung von Organisationen - Allgemeine Grundsätze und Leitlinien
    Die Norm liefert Vorschläge wie sich Messungen zur Bewertung von Energieeinsparungen idealerweise planen und durchführen lassen, rückführbar und objektiv nachweisbar.

  • ISO 50047:2016 Energieeinsparungen - Bestimmung von Energieeinsparungen in Organisationen
    Diese Norm bietet eine Anleitung der erforderlichen Vorgehensweise

Woher bekomme ich die ISO 50001 Norm?

Wie für alle Normen, ist der Beuth-Verlag lizensiert, diese zu vertreiben: Zur Norm

Was ist eine energetische Bewertung und wie führe ich sie durch?

Die energetische Bewertung ist das Herzstück des Energiemanagements. Bei der Erst-Zertifizierung, bzw. erstmaligen Betrachtung der Energieverbräuche gilt es eine Bestandsaufnahme zu machen (energetische Ausgangsbasis), in der die Daten mehrerer vergangener Jahre gesammelt werden. So erhalten Sie einen guten Überblick über den Energieverbrauch in Ihrem Unternehmen und identifizieren Bereiche mit bedeutendem Energieeinsatz. In der Folge ist es möglich eine Rangfolge der Möglichkeiten zur Verbesserung der energetischen Leistung festzulegen; denn je gewichtiger der Energieeinsatz pro Anlage, Prozess, Produkt o.a., desto dringlicher sind hier die zu ergreifenden Maßnahmen. Die Erhebung der Daten kann durch Messungen und/oder Hochrechnungen geschehen. Wichtig ist es, die Systemgrenzen für die Betrachtung festzulegen, den Betrieb in Untersuchungsabschnitte (Gebäude, etc.) zu unterteilen und mögliche Einflussfaktoren auf die Energienutzung zu eruieren. Diese komplexe Methodik ist vor allem wichtig, um die Brennpunkte im Unternehmen zu identifizieren und Ziele und Maßnahmen für die Verbesserung der energiebezogenen Leistung abzuleiten um die Energieeffizienz zu erhöhen.

Was bedeutet „High Level Structure“

Die sogenannte “High Level Structure” ist eine übergeordnete Gliederung der Erfordernisse von immer mehr ISO-Normen, so zum Beispiel der ISO 9001 Qualitätsmanagement, ISO 14001 Umweltmanagement, ISO 50001 Energiemanagement, aber auch der ISO 45001 Arbeitssicherheit, ISO 27001 Informationssicherheit etc. Zur Erfüllung dieser Normen lassen sich Ihre Informationen praktisch in einem integrierten Managementsystem zusammenfassen.

Wenn ich mehrere Zertifizierungen anstrebe, ist eine Durchführung der Audits “ein einem Rutsch” möglich?

Ja, sogenannte Kombi-Zertifizierungen sind nicht nur möglich sondern würde ich dringend empfehlen um Synergien zwischen den Vorgaben zu nutzen.

Was ist der Unterschied zwischen Geltungsbereich und Anwendungsbereich?

Geltungsbereich: Unternehmensbereiche in denen die Richtlinien, Prozesse und Verfahren des gesamten Managementsystems angewandt werden
Anwendungsbereich: Bereiche in denen eine bestimmte Regelung/Richtlinie, Prozess oder Verfahren angewandt wird

In jedem Fall können hier gemäß der Norm auch externe Produkte und Dienstleistungen hinein fallen.

Was sind interessierte Parteien, Interessierte Kreise, Kontext der Organisation?

Eine Organisation muss sich mit ihrem Unternehmenszweck und der internen und externen Einflussfaktoren auseinandersetzen. Neben den sog. interessierten Parteien (auch Stakeholder oder interessierte Kreise genannt) sind auch deren Ansprüche und Erwartungen an Sie zu bedenken.

Ist für eine ISO 50001 Zertifizierung ein Handbuch notwendig?

Nein. Ein EnM-Handbuch ist nicht explizit gefordert. Eine Dokumentation (EnM-System) zur Erfüllung der Normforderungen nach ISO 50001 ist allerdings zwingend notwendig. Diese Dokumentation kann (und aus meiner Sicht sollte!) in zeitgemäßer, IT-gestützter, flexibler Form erfolgen. Hier können bereits verwendete und womöglich neu angeschaffte Softwarelösungen genutzt werden.

Wie dokumentiert man eine Energiepolitik?

In der individualisierten Energiepolitik werden die energiebezogenen, strategischen, langfristigen Ziele sowie Grundsätze des Handelns formuliert. Diese dann für alle interessierten Parteien (auch Mitarbeiter) verbindliche Maßgabe muss der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden und bleibt in der Regel unverändert bestehen. Bei integrierten Managementsystemen und Kombi-Audits wird die Umweltpolitik meist mit der Qualitätspolitik, Umweltpolitik u.s.w. verschmolzen. Die Energiepolitik sollte eine Verpflichtung zur Verbesserung der energiebezogenen Leistung enthalten. Ach die Verbesserung der Energie-Effizienz durch eigene Tätigkeiten, Produkte und Dienstleistungen sollte thematisiert werden. Die Verpflichtung zur Einhaltung der bindenden Verpflichtungen und anderer Anforderungen (hier: Genehmigungen, Rechte, etc.) ist obligatorisch.

Was sind Energieleistungskennzahlen, bzw. „Energy Performance Indicators“ (EnPIs)?

Energieleistungskennzahlen sollen den spezifischen Energieverbrauch darlegen um als Basis von Entscheidungen zur Verbesserung der energiebezogenen Leistung zu dienen. Hier können absolute (z.B. Primärenergieverbrauch, Treibhausgasemissionen, Energiekosten) und relative Größen unterschieden werden. Aussagekräftig wir eine Kennzahl erst dann, wenn Energiedaten mit anderen Bezugsgrößen (wie z.B. Produktionszahlen, Anzahl der Mitarbeiter, Umsatz, Gebäudeflächen, Anzahl produzierter Einheiten, Personenanzahl, Bettenanzahl u.v.m.) in Relation gezogen werden.

 Das könnte Sie auch interessieren: